
Diese leckeren Marillenknödel in knusprigen Semmelbröseln bringen mich immer direkt in die sonnigen Nachmittage meiner Kindheit zurück. Die fruchtige Aprikose wird vom zarten Teig umarmt und in goldene Brösel gerollt – das ist einfach eine Traummischung aus Aroma und Konsistenz.
Ich habe diese Knödel mal im Österreichurlaub entdeckt und seitdem lieben sie alle bei uns zu Hause. Jedes Mal, wenn ich die Knödel mache, stehen meine Kids schon ungeduldig in der Küche rum – die können es wirklich kaum erwarten.
Was alles reinkommt
- Weizenmehl: 250 g – macht einen schön geschmeidigen Teig
- Quark: 100 g – sorgt für weichen, milden Geschmack im Teig
- Ei: 1 großes – damit alles ordentlich zusammenhält
- Zucker: 50 g – bringt Süße und balanciert die säure der Aprikosen
- Salz: 1/2 TL – holt das meiste Aroma aus allen Zutaten raus
- Backpulver: 1/2 TL – macht den Teig fluffig locker
- Marillen: 8 Stück, reif und duftend dürfen sie gerne sein
- Zucker fürs Füllen: 2 EL – macht die Marillen noch süßer
- Zimt: 1 TL – gibt eine würzige, wohlige Note dazu
- Semmelbrösel: 100 g – selbstgemacht schmecken sie am besten
- Butter: 50 g – gibt den knusprigen Bröseln Glanz und butterigen Geschmack
- Puderzucker: 2 EL – zum Drüberstreuen am Ende
Ausführliche Anleitung
- Teig mischen:
- Verrühr erst Mehl, Quark, Ei, Zucker, Salz und Backpulver locker in einer großen Schüssel. Knete die Masse dann etwa 5 Minuten, bis sie schön soft und geschmeidig ist. Wenn der Teig noch klebt, hau einfach noch etwas Mehl dazu. Dann lass ihn etwa 10 Minuten ruhen, so lässt er sich nachher viel leichter formen.
- Füllung vorbereiten:
- Wasch die Marillen erst gründlich. Dann halbieren und Kerne raus. In einer kleinen Schüssel die Hälften mit Zucker und Zimt mischen. Lass sie kurz stehen, damit das Ganze schön aromatisch wird und Saft zieht.
- Knödel formen:
- Jetzt den Teig auf einer bemehlten Fläche etwa 1 cm dick ausrollen. Schneid mit einem Glas (rund 10 cm Durchmesser) runde Platten aus. Auf jede Mitte kommt eine halbe Aprikose, mit der Wölbung nach unten. Zieh den Teig drüber und mach eine Kugel draus, schön zudrücken, damit nichts rauslaufen kann beim Kochen.
- Ins Wasser werfen:
- Großer Topf, Wasser mit Salz ordentlich zum Kochen bringen. Die Knödel einzeln ins heiße Nass setzen, bloß nicht zu viele auf einmal. Bei mittlerer Hitze garen. Nach 10 bis 15 Minuten sollten sie oben schwimmen und noch etwa 2 Minuten da bleiben – fertig sind sie.
- Semmelbrösel goldgelb rösten:
- Solange die Knödel schwimmen, auf mittlerer Stufe Butter in einer Pfanne schmelzen. Dann Semmelbrösel reingeben und ungefähr 5 Minuten rösten, bis alles wunderbar goldgelb ist. Nicht anbrennen lassen. Für extra Süße kannst du noch eine Prise Zucker unterrühren.
- Anrichten:
- Nimm die fertigen Knödel mit einer Schaumkelle raus und roll sie sofort durch die Brösel. Leg sie auf Teller und streu direkt vor dem Servieren Puderzucker drüber. Sie schmecken warm am besten, gehen aber auch easy kalt.

Ich hab herausgefunden: Die Qualität der Aprikosen ist echt entscheidend. Einmal hatte ich Früchte frisch aus Omas Garten – das war geschmacklich ein Unterschied wie Tag und Nacht. Wenn die Marillen so richtig duften und süß-säuerlich sind, wird aus dem einfachen Nachtisch ein echtes Highlight.
Aufbewahrungstipps
Gekochte Knödel kannst du bis zu zwei Tage im Kühlschrank in einer gut verschlossenen Dose lagern. Wärm sie zum Servieren kurz im Ofen bei 180°C etwa 10 Minuten auf – dann sind sie fast wie frisch. Die ungekochten Knödel kannst du aber auch einfrieren, am besten einzeln auf einem Blech. Wenn sie fest sind, in einen Gefrierbeutel stecken. Direkt aus dem Froster ins Wasser geben, Kochzeit knapp fünf Minuten draufschlagen.
Andere Knödel-Ideen
Hast du grad keine frischen Marillen da, nimm einfach andere Früchte. Zwetschgen (besonders kleine, dunkle) funktionieren richtig gut, dann kennt man’s als „Zwetschgenknödel“. Auch Pfirsiche, Erdbeeren oder Äpfel machen sich super, ändern aber jedes Mal ein bisschen den Gesamteindruck. Mit dem Füllen kann man spielen – probier mal eine Prise Vanille, Kardamom oder Muskat im Inneren.

So servierst du sie
Diese Marillenknödel passen zu allem, was süß ist. Klassisch werden sie warm in Bröseln und mit Puderzucker als süße Hauptmahlzeit serviert. Ein Klecks Schlagsahne oder eine Kugel Vanilleeis hebt das Ganze nochmal auf ein neues Level. Mit Vanillesauce oder etwas Karamellsoße daneben sehen sie auch festlich aus. In Österreich gibt’s sie oft sogar als sommerliches Mittagessen, wenn die Marillen ihre Hochsaison feiern.
Hintergrundwissen
Knödel mit Fruchtfüllung sind eigentlich rund um Mitteleuropa beliebt – vor allem in Österreich, Tschechien, Polen und Ungarn. Überall gibt’s eigenwillige Varianten davon. In Österreich kommen sie ursprünglich als „Marillenknödel“ aus der Wachau, einer Region, die für ihre Aprikosen bekannt ist. Früher wurde der Teig meist mit Kartoffeln gemacht, später kamen Rezepte mit Quark dazu, so wie hier. In vielen Familien gab’s solche Knödel früher sogar als Hauptgang, nicht bloß als Nachtisch – die Grenzen zwischen Süßem und Deftigem waren eh verschwommen.
FAQ zu den Rezepten
- → Kann ich Marillenknödel schon vorher machen?
Klar, du kannst die Knödel prima einen Tag vorher vorbereiten und kaltstellen. Vor dem Servieren kurz aufwärmen und direkt in frischen Bröseln wenden – schon schmecken sie fast wie frisch gemacht.
- → Womit ersetze ich Quark im Teig?
Du kannst statt Quark auch Ricotta oder weichen Speisequark nehmen. Zur Not geht auch stichfester griechischer Joghurt, dann aber ein bisschen Mehl dazugeben, damit der Teig nicht zu weich ist.
- → Mit welchen Früchten funktionieren sie noch?
Neben Marillen sind auch Pflaumen, Pfirsiche oder sogar Erdbeeren super im Knödel. Achte darauf, dass die Früchte nicht zu weich sind – sonst zerfallen sie beim Kochen.
- → Wie lange halten sich gekochte Knödel?
Gekochte Marillenknödel schmecken am besten gleich nach dem Machen. Im Kühlschrank kannst du sie aber locker zwei Tage aufheben. Vor dem Essen einfach kurz erwärmen und in frischen Bröseln schwenken.
- → Woran sehe ich, dass die Knödel fertig sind?
Sobald die Knödel von alleine oben schwimmen, lässt du sie noch ungefähr drei Minuten ziehen. Wenn du sicher gehen willst, schneide einen an – das Innere darf nicht mehr roh sein.
- → Kann ich Marillenknödel einfrieren?
Ja, noch ungekochte Knödel lassen sich super einfrieren. Leg sie einzeln aufs Blech, frier sie an und gib sie dann in eine Tüte. Beim Kochen brauchen sie gefroren etwa fünf Minuten länger.