
Labskaus ist ein herzhaftes Gericht aus Norddeutschland, das schon Generationen von Seefahrern und Familien satt und glücklich gemacht hat. Mit gepökeltem Fleisch, cremigen Kartoffeln, würziger Rote Bete und einem Spiegelei obenauf ist es Soulfood vom Feinsten – deftig, simpel und voller Geschmack.
Als ich Labskaus zum ersten Mal für meine Freunde gekocht habe, waren sie überrascht wie köstlich ein so rustikales Gericht schmecken kann. Jetzt ist dies mein go-to Rezept an regnerischen Tagen geworden.
Zutaten
- Kartoffeln: Sie geben dem Labskaus eine schön cremige Konsistenz, festkochende Sorten sind ideal und bleiben beim Kochen schön kompakt.
- Gepökeltes Rindfleisch: Es bringt die typische Würze ins Gericht, je nach Vorliebe Corned Beef oder ein gutes Pökelfleisch vom Metzger wählen.
- Rote Bete: Sorgt für die charakteristische Farbe und eine angenehme Erdigkeit, am besten vakuumiert oder frisch gekocht, keine zu sauer eingelegten verwenden.
- Zwiebeln: Geben dem Gericht Tiefe und Süße, möglichst frische Zwiebeln für intensiven Geschmack nutzen.
- Gewürzgurken: Bringen Biss und Säure ins Labskaus, knackige Cornichons oder Spreewaldgurken machen es besonders spannend.
- Butter: Rundet das Aroma ab und sorgt für eine schöne Bindung, gesalzen oder ungesalzen nach Geschmack.
- Gewürze: Lorbeerblatt, Piment, schwarze Pfefferkörner geben einen nordischen Grundton, am besten im Ganzen verwenden und später entfernen.
- Eier: Sie krönen das Gericht als Spiegelei, frisch vom Bauern schmecken sie besonders aromatisch.
- Rollmops oder Matjes: Traditionell als Beilage serviert, liefert der Hering eine spannende salzige Note, beim lokalen Fischhändler kaufen.
Detaillierte Zubereitungsschritte
- Kartoffeln vorbereiten:
- Kartoffeln schälen, gleichmäßig in Stücke schneiden und in einem Topf mit kaltem Wasser bedecken, mit etwas Salz aufsetzen, zum Kochen bringen, auf mittlerer Stufe etwa 20 Minuten gar kochen, sie sollen weich aber nicht zerfallen sein.
- Fleisch kochen und zerteilen:
- Gepökeltes Fleisch in einen separaten Topf mit frischem Wasser, etwas Lorbeerblatt und Piment geben, aufkochen lassen und dann bei kleiner Hitze 40 Minuten ziehen lassen. Fleisch anschließend herausnehmen und mit zwei Gabeln fein zupfen.
- Zwiebeln anschwitzen:
- Zwiebeln schälen, in feine Würfel schneiden, in einer großen Pfanne mit der Butter langsam glasig braten, das dauert etwa 8 bis 10 Minuten, so kommt ihre natürliche Süße hervor.
- Labskaus-Basis vermengen:
- Kartoffeln abgießen, gut abdampfen lassen und grob stampfen. Rote Bete grob würfeln und beiseite stellen. Kartoffeln, Rote Bete, gezupftes Fleisch und angeschwitzte Zwiebeln in einer großen Schüssel oder im Topf mit einem Stampfer oder Holzlöffel mischen. Hälfte der Gewürzgurken klein schneiden und unterheben, nach Geschmack salzen und pfeffern.
- Labskaus erwärmen:
- Masse bei niedriger Temperatur in der Pfanne oder im Topf langsam erhitzen, dabei immer wieder umrühren, sodass nichts am Boden ansetzt, eventuell noch etwas Butter zugeben für mehr Cremigkeit.
- Spiegeleier braten:
- In einer sauberen Pfanne etwas Butter erhitzen, Eier einzeln hineinschlagen und bei mittlerer Hitze braten, bis das Eiweiß gestockt aber das Eigelb noch weich ist, würzen nicht vergessen.
- Servieren und garnieren:
- Labskaus auf Teller geben, je ein Spiegelei daraufsetzen, restliche Gewürzgurken als Topping zufügen. Rollmops oder Matjes und weitere Rote Bete-Stücke nach Belieben dazulegen.

Für mich ist die Rote Bete das Highlight in diesem Rezept, sie gibt nicht nur die tolle Farbe sondern auch einen erdig frischen Kontrast zum salzigen Rindfleisch. Mein Opa hat Labskaus immer mit besonders viel Rote Bete zubereitet und das habe ich übernommen.
Aufbewahren und Reste verwenden
Labskaus schmeckt am nächsten Tag sogar noch besser, einfach im Kühlschrank in einem luftdichten Behälter aufbewahren. Reste halten sich problemlos bis zu drei Tage. Zum Aufwärmen in der Pfanne langsam erhitzen und bei Bedarf einen Schuss Wasser oder Brühe zugeben, damit die Konsistenz nicht zu fest wird.
Zutaten clever ersetzen
Wer kein Corned Beef mag, kann stattdessen auch normale Rinderbrust oder eine gute vegetarische Alternative verwenden. Tofu oder gebratene Pilze gehen ebenso. Für eine moderne Variante kann Süßkartoffel statt herkömmlicher Kartoffeln probiert werden.
So servierst du Labskaus
Traditionell kommt Labskaus mit Rollmops und Spiegelei auf den Tisch. Ein paar Scheiben Roggenbrot oder gebuttertes Graubrot passen wunderbar dazu. Im Sommer unbedingt mit frischen Kräutern wie Schnittlauch oder Petersilie bestreuen.
Die Geschichte von Labskaus
Labskaus war das typische Seemannsgericht an Bord von Schiffen im 19. Jahrhundert. Anstelle von frischem Fleisch wurde gepökeltes Fleisch oder Dosenrind verwendet, um die Vorräte länger haltbar zu machen. Durch die Kombi aus Kartoffeln und haltbaren Zutaten war Labskaus ideal für lange Reisen und raue Nordseetage.
Saisonaler Twist
Im Frühling kannst du gewürfelte Radieschen oder frischen jungen Spinat mit unter das Labskaus mischen. Im Herbst schmeckt ein wenig geriebener Apfel frisch dazu, für ein besonderes Aroma.

Labskaus ist einfach vorzubereiten und macht große und kleine Runde gleichermaßen glücklich. Unbedingt heiß genießen – so schmeckt es am besten.
Fragen rund um das Rezept
- → Welche Zutaten sind typisch für Labskaus?
Labskaus besteht typischerweise aus gepökeltem Fleisch, Kartoffeln, Roter Bete und Zwiebeln.
- → Wie wird Labskaus traditionell serviert?
Labskaus wird meist mit Spiegelei, Gewürzgurken und Rollmops gereicht.
- → Welche Fleischsorten eignen sich für Labskaus?
Pökelrindfleisch oder Corned Beef sind klassische Fleischsorten für Labskaus.
- → Warum kommt Rote Bete in Labskaus?
Rote Bete verleiht Labskaus seine charakteristische Farbe und eine leicht süßliche Note.
- → Ist Labskaus gesund?
Labskaus liefert wertvolles Eiweiß und Vitamine, kann jedoch je nach Zutaten gehaltvoll sein.