
Grünkohl-Eintopf mit Pinkel und Kassler ist das ultimative Wohlfühlgericht für kalte Tage. Der Eintopf bringt echte norddeutsche Gemütlichkeit auf den Tisch und wird durch lange Kochzeit herzhaft im Geschmack. Jeder Löffel erinnert an Winterabende mit der Familie oder an festliche Runden, bei denen gemeinsam gelacht und gegessen wird.
Ich erinnere mich noch genau an meinen ersten Versuch des Grünkohl-Eintopfs im eigenen Haushalt. Seitdem ist es jedes Jahr im Januar das Gericht, auf das ich mich und meine Familie besonders freue.
Zutaten
- Frischer oder tiefgekühlter Grünkohl: bringt die typische Winterfrische ins Gericht, frisch gepflückte Blätter schmecken besonders intensiv
- Zwiebeln: für die süßliche Würze, am besten feste und milde Exemplare wählen
- Geräucherter Bauchspeck: sorgt für das herzhafte Aroma, gute Qualität erkennt man an fester Struktur und einem deutlich rauchigen Duft
- Schmalz: als Geschmacksträger, es gibt dem Eintopf einen vollmundigen Grundton
- Gemüsebrühe: bringt Tiefe und verbindet alle Zutaten, kräftige Brühe ohne künstliche Zusätze empfiehlt sich
- Haferflocken: dienen als Bindemittel und sorgen für rustikale Dicke, sie geben dem Eintopf einen nussigen Unterton
- Pinkel-Würste: sind das norddeutsche Original, würzig und herzhaft, vorgekocht und mit Hafergrütze für den typischen Biss
- Kassler: ist zart und geräuchert, das Aroma wird beim langen Garen besonders mild, wer mag wählt magere Stücke
- Salz und Pfeffer: für die richtige Würze, frisch gemahlen intensiviert das Aroma
- Senf: zum Servieren, gibt eine feine Schärfe, am besten grobkörnigen Senf probieren
- Zucker (optional): ein Hauch hebt die herbe Note des Grünkohls hervor
Schritt für Schritt zum perfekten Grünkohl-Eintopf
- Vorbereitung des Grünkohls:
- Frischen Grünkohl gründlich waschen, dicke Stiele mit einem scharfen Messer entfernen, die Blätter grob hacken. In sprudelnd kochendem Salzwasser etwa drei Minuten blanchieren, anschließend sofort in ein Sieb geben und abtropfen lassen. Bei tiefgekühltem Grünkohl diesen Schritt überspringen und direkt weiterverarbeiten.
- Speck und Zwiebeln anbraten:
- Schmalz in einem großen Topf bei mittlerer Hitze schmelzen lassen, Bauchspeckwürfel dazugeben und langsam auslassen. Anschließend gehackte Zwiebeln hinzufügen und beides zusammen goldbraun und leicht knusprig rösten. Das Aroma entfaltet sich so optimal.
- Grünkohl dazugeben und Brühe angießen:
- Den blanchierten oder tiefgekühlten Grünkohl in den Topf zu Zwiebeln und Speck geben, alles sorgfältig vermengen und mit der heißen Gemüsebrühe übergießen. Dabei gut umrühren, damit sich die Aromen verbinden.
- Langsam köcheln lassen:
- Den Eintopf auf kleine Hitze zurückdrehen, abdecken und mindestens eineinhalb Stunden leise simmern lassen. Zwischendurch umrühren, damit nichts anhängt. Das lange Kochen macht den Kohl herrlich zart.
- Haferflocken einrühren:
- Haferflocken gleichmäßig über den Eintopf streuen und weitere fünfzehn Minuten sanft weiterköcheln. So bekommt die Suppe ihre typische Bindung und einen kernigen Biss.
- Pinkel und Kassler garen:
- Pinkel-Würste und Kassler-Scheiben vorsichtig in den Eintopf legen. Die Würste dürfen nicht platzen. Für circa zwanzig Minuten bei sehr kleiner Hitze ziehen lassen, damit das Fleisch schön saftig bleibt und die Wurst ihren Geschmack abgibt.
- Abschmecken und servieren:
- Die Suppe nach Belieben mit Salz und Pfeffer würzen. Nach Geschmack optional Zucker einstreuen, alles umrühren und vor allem mit einem Klecks Senf auf dem Teller servieren. Das rundet das Aroma wunderbar ab.

Das solltest du wissen
Reich an Ballaststoffen und Vitaminen, ein typisches Winter-Soulfood. Kann hervorragend eingefroren werden, lässt sich gut für größere Mengen vorkochen. Norddeutsche Authentizität durch Pinkel und Kassler, einfach unverwechselbar. Mein Highlight an diesem Rezept ist immer das frische, rauchige Aroma des Kasslers, das sich beim langsamen Garen entfaltet. Besonders schön bleiben mir die Winterabende in Erinnerung, wenn die ganze Familie gemeinsam mit dampfenden Schüsseln am Tisch sitzt und nach Nachschlag fragt.

Aufbewahrungstipps
Der Eintopf hält sich im Kühlschrank mindestens drei Tage und wird oft mit jedem Aufwärmen noch aromatischer. Am besten in luftdichten Behältern lagern. Zum Einfrieren in Portionen abpacken, so kann man jederzeit ein schnelles norddeutsches Mittagessen genießen.
Zutatenalternativen
Wer keine Pinkel-Wurst bekommt, kann auf herzhafte Mettenden ausweichen, sie geben ebenfalls viel Geschmack ab. Vegetarische Varianten gelingen mit Räuchertofu oder kräftigen veganen Würsten. Kassler lässt sich durch geräucherten Tofu ersetzen für eine fleischfreie Version.
Serviervorschläge
Traditionell wird Grünkohl-Eintopf mit Salzkartoffeln serviert, rustikal schmeckt er auch mit frischem Schwarzbrot oder deftigen Bratkartoffeln. Für ein Extra an Würze den Senf separat dazu reichen. Ideal ist der Eintopf auch als wärmende Speise nach langen Winterspaziergängen.
Grünkohl im Wandel der Zeit
Schon im 16. Jahrhundert war Grünkohl ein beliebtes Wintergemüse im Norden. Traditionell gab es das Gericht nach dem ersten Frost, da der Kohl dann besonders zart und süß wird. Noch heute markiert ein gemeinsames Grünkohlessen für viele Familien und Freundeskreise den Höhepunkt der dunklen Jahreszeit.
FAQ zu den Rezepten
- → Wie wird Grünkohl richtig vorbereitet?
Frischen Grünkohl gründlich waschen, grob hacken und kurz blanchieren, damit er zart und bekömmlich wird.
- → Was ist das Besondere an Pinkel?
Pinkel ist eine geräucherte, grobkörnige Grützwurst, die dem Grünkohl-Gericht einen typischen, würzigen Geschmack verleiht.
- → Wofür dienen Haferflocken im Eintopf?
Haferflocken sorgen für Bindung und eine sämige Konsistenz, sie ersetzen herkömmliche Stärke auf rustikale Weise.
- → Wann kommt das Kassler zum Eintopf?
Das Kassler wird die letzten 20 Minuten mit den Würsten in den Eintopf gelegt und zieht gemeinsam gar.
- → Welche Beilagen passen dazu?
Klassisch werden Salzkartoffeln oder Schwarzbrot als sättigende Beilage zu Grünkohl-Eintopf serviert.