Merken Dieses deftige Rinderrouladen-Rezept bringt seit vielen Jahren deutsche Hausmannskost auf meinen Tisch. Zarte Rindfleischrollen, gefüllt mit einer köstlichen Kombination aus Speck, Zwiebeln, Gurken und Senf, werden langsam geschmort und mit einer kräftigen, aromatischen Bratensoße serviert – ein klassisches Wohlfühlessen, das jeden Sonntag zum Familienhighlight macht.
Die Rouladen begleiten mich schon seit meiner Kindheit an Festtagen und sie bringen immer dieses Gefühl von Zuhause und Geborgenheit zurück. Als meine Tochter sie das erste Mal allein gekocht hat, war ich fast ein wenig stolz – ihr ganz eigener Weg, Familientraditionen weiterzuführen.
Zutaten
- Rindfleisch aus der Oberschale: dünn geschnitten, zart und ideal zum Füllen und Rollen. Wer mag, kann beim Metzger nach besonders zarten Scheiben fragen
- Mittelscharfer deutscher Senf: gibt die typische Würze und leichte Schärfe. Eine gute Qualität erkennt man an der goldgelben Farbe und dem frischen Geruch
- Speckscheiben: sorgen für Herzhaftigkeit und helfen, das Fleisch beim Schmoren saftig zu halten
- Große Zwiebel, fein gehackt: rundet die Füllung ab, bringt Süße und Kraft
- Dillgurken, längs geschnitten: setzen einen säuerlichen Kontrast, nehmen Sie unbedingt knackige Typen ohne zu viele Kerne
- Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer: Grundgewürze, am besten erst kurz vorm Verarbeiten frisch mahlen
- Bindfaden oder Zahnstochern: zum Fixieren der Rollen damit alles zusammenhält
- Pflanzenöl: dient zum scharfen Anbraten; Rapsöl eignet sich sehr gut wegen der hohen Hitzebeständigkeit
- Karotte, Sellerie, Zwiebel: klassisches Suppengemüse, bringt Frische in die Sauce
- Tomatenmark: unterstützt die Aromabildung und verstärkt die dunkle Soßenfarbe
- Kräftige Rinderbrühe: sorgt für Tiefe und Saftigkeit, achten Sie auf Qualität
- Trockener Rotwein: bringt ein feines Aroma ins Ragout und rundet die Säure ab
- Lorbeerblätter und getrockneter Thymian: für das klassische Bouquet an Kräutern
- Weizenmehl: zum Andicken der Bratensauce
- Butter: bringt Glanz und einen vollmundigen Geschmack, besonders wenn sie leicht gebräunt wird
Zubereitung Schritt für Schritt
- Fleisch vorbereiten:
- Die Rindfleischscheiben nebeneinander auf ein großes Brett legen und jede Scheibe leicht mit Salz und frisch gemahlenem Pfeffer bestreuen. Nacheinander jede Scheibe mit mittelscharfem Senf bestreichen, sodass alle Flächen gleichmäßig bedeckt sind. Dieses Würzen sorgt dafür dass die Aromen später tief ins Fleisch einziehen.
- Füllung auftragen:
- Auf jede vorbereitete Fleischscheibe zuerst eine Scheibe Speck legen, gefolgt von etwas gehackter Zwiebel und einem Streifen Dillgurke. Die Mengen möglichst gleichmäßig verteilen damit alles in jeder Roulade vertreten ist.
- Rouladen rollen und fixieren:
- Die belegten Fleischscheiben von der kurzen Seite her straff aufrollen und dabei die Seiten nach innen falten damit keine Füllung herausquillt. Jede Roulade mit Küchengarn festbinden oder mit Zahnstochern fixieren. So halten die Rouladen ihre Form während des Anbratens und Schmoren.
- Scharf anbraten:
- In einem großen Schmortopf das Öl auf mittelhoher Stufe erhitzen. Die Rouladen rundum kräftig anbraten bis sie überall gut gebräunt sind. Das Anrösten sorgt nicht nur für den Geschmack sondern auch für die appetitliche Farbe später in der Sauce. Die Rouladen kurz herausnehmen und auf einem Teller zur Seite stellen.
- Suppengemüse und Tomatenmark anrösten:
- Im Bratensatz Möhrenwürfel Selleriewürfel und die restlichen Zwiebeln geben. Alles bei mittlerer Hitze etwa fünf Minuten farbig anschwitzen sodass die Aromen aus dem Gemüse freigesetzt werden. Anschließend Tomatenmark einrühren gründlich unterrühren und eine weitere Minute mitrösten damit das Tomatenmark sein volles Aroma entfaltet.
- Ablöschen und Grundlage schaffen:
- Mit dem trockenen Rotwein ablöschen. Dabei mit einem Holzlöffel die Bratrückstände vom Topfboden lösen die sogenannten Röstaromen sind später das Geheimnis jeder guten Sauce. Sobald der Wein leicht reduziert ist die Rinderbrühe angießen Lorbeer und getrockneten Thymian zufügen.
- Sanft schmoren:
- Die angebratenen Rouladen vorsichtig zurück in den Topf legen. Die Sauce sollte die Rouladen gerade eben bedecken. Alles aufkochen lassen dann den Deckel auflegen und das Ganze bei milder Hitze etwa eineinhalb bis zwei Stunden leise schmoren. Die Rouladen sollten am Ende butterzart sein und fast von alleine zerfallen.
- Soße vollenden:
- Die fertig geschmorten Rouladen behutsam aus dem Schmortopf heben und warm halten. Die Schmorflüssigkeit durch ein feines Sieb abseihen zurück in den Topf geben und erneut aufkochen. In einer kleinen Pfanne Butter schmelzen das Mehl einrühren und unter Rühren einen goldgelben Mehlschwitze herstellen. Nach und nach die abgeschmorte Flüssigkeit einrühren bis eine schön gebundene kräftige Sauce entstanden ist.
- Anrichten und servieren:
- Bindfäden oder Zahnstocher von den Rouladen entfernen. Die Rollen wenn gewünscht in dicke Scheiben schneiden. Mit reichlich Sauce servieren und nach Belieben mit Petersilie bestreut auf den Tisch bringen.
Merken Mein persönlicher Liebling ist die Kombination aus dem würzigen Senf und den säuerlichen Essiggurken – diese Füllung erinnert mich immer an gesellige Familienabende an langen Wintertagen. Wer dazu noch gemeinsam den Kochlöffel schwingt schafft noch mehr schöne Erinnerungen.
Aufbewahrung und Vorbereiten
Rinderrouladen eignen sich hervorragend zum Vorkochen. Im Kühlschrank in einer gut verschlossenen Box halten sie sich bis zu drei Tage saftig und aromatisch. Reste lassen sich problemlos portionsweise einfrieren und in Sauce langsam wieder erwärmen. Dabei darauf achten dass die Rouladen ganz von Sauce bedeckt sind damit sie nicht austrocknen.
Variationen und Austauschmöglichkeiten
Sollten Sie keinen Rinderbraten bekommen funktioniert das Gericht auch wunderbar mit dünn geschnittenem Kalbfleisch oder Putenschnitzeln. Vegetarische Alternativen setzen auf würzige Füllungen aus Grillgemüse oder Pilzen. Die Sauce gelingt auch mit alkoholfreiem Rotweinersatz oder Traubensaft mit etwas Essig für die passende Säure.
Serviervorschläge
Traditionell kommen Rouladen mit Kartoffelklößen Spätzle oder ganz klassisch mit cremigem Kartoffelpüree auf den Tisch. Ein Klecks Apfelrotkohl oder gebratene grüne Bohnen geben dazu die perfekte Balance aus Süße und Säure. Wer mag reicht dazu einen kräftigen deutschen Rotwein.
Geschichtliche Einordnung
Rinderrouladen sind aus der deutschen Küche nicht wegzudenken und galten lange als Sonntagsbraten für besondere Anlässe. Ihre Wurzeln reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück und jedes Bundesland entwickelt eigene Variationen – etwa mit Senf oder gar mit frischer Paprika oder anderen Gemüsen in der Füllung.
Saisonale Anpassungen
Im Sommer kann man das klassische Schmorgericht mit jungen Möhren und frischem Sellerie verfeinern. Kräuter wie frischer Thymian oder Petersilie geben zusätzlich frische Noten. Im Winter sorgt noch ein Löffel Johannisbeergelee in der Sauce für zusätzliche Tiefe.
Merken Genießen Sie die Rinderrouladen am besten frisch aus dem Schmortopf, mit viel Soße. Sie sind das perfekte Rezept für gemütliche Sonntage und bringen echten Geschmack von Zuhause auf den Tisch.
Fragen rund um das Rezept
- → Wie wird das Fleisch besonders zart?
Durch dünnes Klopfen der Rindfleischscheiben, kräftiges Anbraten und langsames Schmoren wird das Fleisch sehr zart.
- → Welche Beilagen passen am besten dazu?
Kartoffelklöße, Spätzle oder Kartoffelpüree passen bestens. Rote Bete oder Rotkohl ergänzen das Gericht klassisch.
- → Kann ich die Füllung abwandeln?
Du kannst anstelle von Speck beispielsweise Schinken oder fein gewürfeltes Gemüse verwenden. Gurke und Zwiebeln sind klassisch.
- → Wie gelingt eine sämige Soße?
Roux aus Butter und Mehl bindet die Sauce und macht sie schön sämig. Etwas Rotwein sorgt für Tiefe im Geschmack.
- → Ist das Gericht glutenfrei möglich?
Ja, ersetze das Mehl im Roux durch glutenfreie Alternativen. Achte auch auf glutenfreie Brühe und Senf.
- → Wie lange sollte das Gericht schmoren?
Die Rouladen brauchen etwa 1,5 bis 2 Stunden sanftes Schmoren für optimale Zartheit und Geschmack.