
Dieser traditionelle deutsche Brathähnchen mit Estragon bringt den klassischen Sonntagsbraten auf ein neues Niveau. Die aromatische Kräuterbutter verleiht dem Fleisch eine unglaubliche Saftigkeit und einen unverwechselbaren Geschmack.
Meine Schwiegermutter überraschte mich mit diesem Rezept bei meinem ersten Besuch in ihrer bayerischen Heimat. Die Kombination von Estragon und Butter hat mich sofort überzeugt und ist seitdem ein fester Bestandteil unserer Familientradition.
Zutaten
- Ein ganzes Hähnchen: etwa 1,5 kg ideal für eine optimale Garzeit und Saftigkeit
- Frischer Estragon: verleiht dem Gericht seinen charakteristischen Geschmack und ist das Herzstück dieses Rezepts
- Frischer Thymian: ergänzt den Estragon perfekt und intensiviert das Aroma
- Weiche ungesalzene Butter: hilft die Gewürze unter die Haut zu bringen und sorgt für eine goldbraune Kruste
- Zwiebeln und Karotten: schaffen ein aromatisches Bett und werden zu einer köstlichen Beilage
- Knoblauch: entwickelt beim Braten ein süßliches Aroma das perfekt mit dem Geflügel harmoniert
- Olivenöl: hilft bei der gleichmäßigen Bräunung der Haut
Schritt-für-Schritt Anleitung
- Ofen vorheizen:
- Den Backofen auf 180°C vorheizen damit er die perfekte Temperatur erreicht wenn das Hähnchen hineinkommt. Gleichmäßige Hitze ist entscheidend für ein perfekt gegarte Ergebnis.
- Kräuterbutter zubereiten:
- Die weiche Butter mit gehacktem Estragon Thymian Salz und Pfeffer in einer Schüssel vermischen. Achten Sie darauf dass die Butter wirklich zimmertemperatur hat damit sich die Kräuter gut einarbeiten lassen. Diese Mischung ist das Geheimnis des intensiven Geschmacks.
- Hähnchen vorbereiten:
- Das Hähnchen gründlich trocken tupfen. Dann vorsichtig mit den Fingern die Haut über der Brust und den Schenkeln lösen ohne sie zu zerreißen. Dies schafft Taschen für die Kräuterbutter und ist entscheidend für den Geschmack.
- Hähnchen würzen:
- Die Kräuterbutter großzügig unter die gelöste Haut verteilen und auch die Außenseite damit einreiben. Verteilen Sie die Butter gleichmäßig damit jeder Bissen aromatisch wird. Vergessen Sie nicht auch die Innenseite des Hähnchens zu würzen.
- Gemüsebett vorbereiten:
- Die Zwiebelviertel Karottenstücke und gehackten Knoblauch am Boden einer Bratpfanne verteilen. Dieses Gemüsebett verleiht nicht nur Geschmack sondern verhindert auch dass das Hähnchen direkt auf dem Blech liegt.
- Hähnchen positionieren:
- Das gewürzte Hähnchen auf das vorbereitete Gemüsebett legen und mit Olivenöl beträufeln für eine knusprige Haut.
- Braten:
- Das Hähnchen etwa 1 Stunde und 30 Minuten braten bis die Kerntemperatur 75°C erreicht. Wenn Sie keinen Thermometer haben prüfen Sie ob der Saft klar ist wenn Sie in die dickste Stelle des Schenkels stechen.
- Ruhen lassen:
- Das Hähnchen vor dem Tranchieren 10 bis 15 Minuten ruhen lassen. In dieser Zeit verteilen sich die Säfte im Fleisch und es bleibt beim Anschneiden saftig.

Mein absolutes Highlight bei diesem Gericht ist der Moment wenn der Duft von Estragon durch die Küche zieht. Es erinnert mich an meine ersten Versuche als Köchin als ich meinen Mann beeindrucken wollte und hat seitdem einen besonderen Platz in unserem Familienmenü.
Aufbewahrung und Reste
Übrig gebliebenes Brathähnchen kann bis zu drei Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden. Wickeln Sie es gut in Alufolie ein um es vor dem Austrocknen zu schützen. Zum Aufwärmen empfehle ich den Backofen statt der Mikrowelle um die Haut wieder knusprig zu bekommen. Aus den Resten lässt sich auch ein wunderbarer Salat oder eine herzhafte Suppe zubereiten.
Beilagenempfehlungen
Das deutsche Brathähnchen mit Estragon harmoniert besonders gut mit klassischen Beilagen. Servieren Sie es mit Semmelknödeln, Kartoffelgratin oder einfach mit knusprigen Bratkartoffeln. Im Sommer passt ein leichter Gurkensalat mit Dill perfekt dazu, im Winter ergänzen gedünsteter Rotkohl oder Rosenkohl das Gericht ideal. Die mitgebratenen Gemüse aus der Pfanne nicht vergessen – sie haben den vollen Geschmack des Bratenfonds aufgenommen.

Historischer Hintergrund
Das Brathähnchen gehört zur deutschen Küchentradition wie kaum ein anderes Gericht. Früher war es ein besonderes Sonntagsessen, da Fleisch kostbar war. Die Verwendung von Estragon kam durch französische Einflüsse in die deutsche Küche und wurde besonders in den südlichen Regionen beliebt. Traditionell wurde das Hähnchen am offenen Feuer oder im Holzofen zubereitet, was ihm ein besonderes Raucharoma verlieh. Heute ist es ein zeitloses Familiengericht, das Generationen verbindet.
FAQ zu den Rezepten
- → Wie prüfe ich, ob das Hähnchen durchgebraten ist?
Verwenden Sie ein Fleischthermometer und stecken Sie es in den dicksten Teil des Schenkels, ohne den Knochen zu berühren. Das Hähnchen ist durchgebraten, wenn die Innentemperatur 75°C erreicht hat. Alternativ können Sie prüfen, ob der austretende Saft klar und nicht mehr rosa ist.
- → Kann ich gefrorenes Hähnchen verwenden?
Ja, aber Sie müssen es vorher vollständig auftauen lassen. Legen Sie das gefrorene Hähnchen für 24-48 Stunden in den Kühlschrank. Verwenden Sie niemals halbgefrorenes Hähnchen, da es dann nicht gleichmäßig garen würde.
- → Kann ich frischen Estragon durch getrockneten ersetzen?
Ja, aber verwenden Sie nur ein Drittel der angegebenen Menge, da getrockneter Estragon intensiver schmeckt. Für dieses Rezept würden Sie also etwa 2 Teelöffel getrockneten Estragon statt 2 Esslöffel frischen verwenden.
- → Wie kann ich das Gericht vegetarisch zubereiten?
Für eine vegetarische Version können Sie den gleichen Kräuter-Butter-Mix auf einem großen Portobello-Pilz oder einem Blumenkohlsteak verwenden. Braten Sie es mit den gleichen Gemüsesorten, reduzieren Sie jedoch die Garzeit auf etwa 25-30 Minuten.
- → Welche Beilagen passen am besten zu diesem Hähnchen?
Traditionell wird dieses Gericht mit Bratkartoffeln oder Kartoffelpüree serviert. Auch ein frischer grüner Salat, Rotkohl oder Spätzle passen hervorragend dazu. Für eine leichtere Variante können Sie gedünsteten Spargel oder Brokkoli reichen.
- → Wie kann ich die Reste verwerten?
Übrig gebliebenes Hähnchenfleisch eignet sich hervorragend für Sandwiches, Salate oder Pfannengerichte am nächsten Tag. Sie können auch eine Suppe aus dem Karkass und übrig gebliebenen Gemüse kochen. Bewahren Sie Reste bis zu drei Tage im Kühlschrank auf.