Merken Dieser klassische Apfelstrudel mit Zimt versammelt alles, was man sich unter einem österreichischen Wohlfühldessert vorstellt. Das feine, dünne Teigblatt und die Füllung aus säuerlichen Äpfeln, süßen Rosinen und würzigem Zimt sind der Inbegriff von Gemütlichkeit. Am allerbesten schmeckt ein Stück warm und duftend, serviert mit einem Klecks Vanillesauce oder frischer Schlagsahne.
Als ich das erste Mal Apfelstrudel so traditionell zubereitet habe, war ich überrascht, wieviel Spaß es macht, den Teig auszuziehen. Heute darf mein Sohn beim Rollen helfen und freut sich jedes Mal über die goldene, knusprige Hülle.
Zutaten
- Weizenmehl Type 405: für feine Struktur, ein gutes Bio-Mehl bewährt sich
- Salz: balanciert den Geschmack
- Frisches Ei: macht den Teig elastisch
- Pflanzenöl: sorgt für zarten Biss, ein neutrales Öl wie Sonnenblume ist ideal
- Lauwarmes Wasser: erleichtert das Kneten
- Säuerliche Äpfel (Granny Smith oder ähnlich): sorgen für Frische und Stand, fest und nicht mehlig wählen
- Rosinen: geben natürliche Süße, Qualität und keine klebrigen Billigvarianten verwenden
- Zucker: süßt und balanciert das Säuerliche, feiner Kristallzucker verteilt sich besser
- Gemahlener Zimt: bringt Wärme und Tiefe, besten Ceylonzimt wählen
- Abgeriebene Zitronenschale: verleiht Frische, auf Bio-Qualität achten
- Zitronensaft: sorgt dafür, dass die Äpfel nicht braun werden, frisch gepresst verwenden
- Walnüsse oder Mandeln: bringen Biss, am besten frisch hacken für mehr Aroma
- Butter: für Aroma und goldene Kruste, nicht zu sparsam, frische Süßrahmbutter wählen
- Feine Panierbrösel: nehmen Saft aus der Füllung auf, goldgelb geröstet verwenden
- Puderzucker: zum Servieren, am besten nach dem Backen frisch darüber sieben
Zubereitung Schritt für Schritt
- Teig vorbereiten:
- Das Mehl zusammen mit Salz in eine große Schüssel geben. In die Mitte eine Mulde drücken und Ei, Öl sowie lauwarmes Wasser hineingeben. Alles mit einer Gabel grob vermischen und dann 8 bis 10 Minuten mit den Händen oder einer Küchenmaschine ausgiebig kneten bis der Teig ganz geschmeidig und elastisch ist. Zu einer Kugel formen, leicht mit Öl bestreichen und abgedeckt bei Zimmertemperatur 30 Minuten ruhen lassen.
- Füllung mischen:
- Die Apfelscheiben mit Rosinen, Zucker, Zimt, frisch abgeriebener Zitronenschale, Zitronensaft und auf Wunsch gehackten Nüssen in einer Schüssel vermengen. Alles vorsichtig durchheben bis sich die Zutaten gut verteilen und die Äpfel mit Zimt und Zucker überzogen sind.
- Panierbrösel rösten:
- Butter in einer Pfanne bei mittlerer Hitze schmelzen, dann Panierbrösel dazugeben und unter ständigem Rühren goldbraun rösten. Unbedingt dabei bleiben, die Brösel verbrennen schnell. Lauwarm abkühlen lassen, damit sie später nicht den Teig aufweichen.
- Backofen vorbereiten:
- Den Ofen auf 190 Grad Ober Unterhitze vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen, damit sich der Strudel später problemlos lösen lässt.
- Teig sehr dünn ausziehen:
- Ein sauberes, bemehltes Küchentuch auf der Arbeitsfläche ausbreiten. Den Teig darauf mit dem Nudelholz ausrollen und dann mit den Handrücken vorsichtig so lange ausziehen bis er fast durchsichtig und etwa 60 mal 40 Zentimeter groß ist. Dicke Ränder abschneiden falls nötig.
- Brösel und Füllung verteilen:
- Die Hälfte der restlichen Butter auf den Teig pinseln. Dann die gerösteten Brösel gleichmäßig daraufstreuen, dabei rundum einen Rand von etwa fünf Zentimetern lassen. Die Apfelfüllung gleichmäßig über die Brösel verteilen.
- Aufrollen:
- Die kurzen Teigränder einklappen damit beim Rollen nichts herausquillt. Mithilfe des Küchentuchs den Strudel der Länge nach wie eine Roulade aufrollen. Mit der Naht nach unten auf das Backblech legen und mit der restlichen flüssigen Butter bestreichen.
- Backen:
- Den Strudel auf mittlerer Schiene 35 bis 40 Minuten lang goldgelb und knusprig backen. Sollte er zu rasch bräunen, eventuell locker mit Alufolie abdecken.
- Servieren:
- Den fertigen Strudel aus dem Ofen nehmen, kurz abkühlen lassen, dann reichlich mit Puderzucker bestauben. In Scheiben schneiden und am besten lauwarm genießen.
Merken Wenn Gäste zum Kaffee kommen, gibt es kaum ein besseres Dessert als Strudel. Meine Lieblingsversion ist mit ganz viel Säure und einem Hauch extra Zimt, gerade abgekühlt ist sie am besten.
So bewahrst du Apfelstrudel am besten auf
Kalt aus dem Ofen bleibt Strudel abgedeckt bei Zimmertemperatur bis zu zwei Tage frisch. Reste schmecken kalt oder bei 120 Grad kurz aufgebacken genauso gut. Vor dem erneuten Erwärmen nur nicht zu stark erhitzen, damit die Füllung saftig bleibt und die Hülle nicht zu hart wird. Für längere Lagerung den Strudel nach dem Auskühlen luftdicht verpacken und einfrieren. Dafür Scheiben oder das ganze Gebäck direkt auftauen und im heißen Ofen auffrischen.
Zutaten clever austauschen
Wer keine Rosinen mag, ersetzt sie durch klein geschnittene Datteln oder getrocknete Cranberrys. Anstelle von Nüssen kann auch Marzipan in kleine Würfel geschnitten mitgerollt werden, das ergibt eine besonders saftige Version. Für eine vegane Variante das Ei im Teig durch Sojajoghurt ersetzen und rein pflanzliche Margarine statt Butter nehmen.
Anrichten wie in Wien
Am festlichsten ist der klassische Apfelstrudel noch lauwarm mit selbstgemachter Vanillesoße. Kinder lieben eine dicke Schicht Schlagsahne, die schmilzt. Für entspannte Kaffeetafeln eignet sich auch eine Portion Vanilleeis als Begleitung, besonders im Sommer. Ein Hauch Puderzucker obendrauf verleiht dem Ganzen den letzten Schliff.
Merken Ein Strudel frisch aus dem Ofen ist Heimat zum Genießen. Serviere ihn lauwarm mit Vanillesoße für den perfekten Wohlfühlmoment.
Fragen rund um das Rezept
- → Welche Apfelsorte eignet sich am besten?
Säuerliche Äpfel wie Granny Smith sorgen für einen ausgewogenen Geschmack und bleiben beim Backen schön bissfest.
- → Wie wird der Strudelteig besonders dünn?
Der Teig gelingt am besten, wenn er gut geknetet und mit einem Handtuch vorsichtig ausgezogen wird, bis er fast durchsichtig ist.
- → Kann ich die Nüsse auch weglassen?
Ja, die Nüsse sind optional und können für eine nussfreie Version einfach ausgelassen werden.
- → Welche Beilagen passen dazu?
Vanillesoße, geschlagene Sahne oder Vanilleeis runden den Geschmack des Strudels wunderbar ab.
- → Wie vermeide ich, dass der Strudel durchweicht?
Die gerösteten Semmelbrösel saugen überschüssige Feuchtigkeit auf und halten die Füllung schön saftig, ohne dass der Teig durchweicht.
- → Kann ich den Strudel vorbereiten?
Ja, der Teig und die Füllung lassen sich gut im Voraus zubereiten. Am besten frisch gebacken servieren.