
Bayerischer Schweinebraten mit Biertreber-Panade und einem Hauch von Quitte bringt klassischen Festtagsgenuss auf den Tisch und überrascht mit einer knusprigen Kruste sowie einer fruchtigen Soßennote. Die Kombination aus herzhaftem Braten, würziger Panade und der aromatischen Quitte macht aus dem bayerischen Traditionsgericht ein besonderes Highlight — perfekt für Familienfeiern oder Sonntage mit Gästen.
Mir persönlich gefallen besonders die Kontraste: Saftiges Fleisch, herzhafte Kruste und die Fruchtsüße harmonieren großartig. Ehrlich gesagt ist dieses Rezept schon mehrmals zum Mittelpunkt unserer Familienfeiern geworden.
Zutaten
- Schweineschulter oder Krustenbraten, mindestens 1,5 kg: Sorgt für saftig-zarten Braten, kurze Fettaderung bringt Aroma. Achten Sie auf regionale Metzgerqualität.
- Zwiebeln: Geben Tiefe und natürliche Süße in die Soße. Wählen Sie möglichst feste, aromatische Exemplare.
- Karotten: Bringen Frische und leichten Zucker, der die Soße abrundet. Junge Karotten schmecken oft besonders intensiv.
- Sellerie: Sorgt für erdige Würze und bindet die Grundlage der Soße ab. Frischer Knollensellerie ist aromatischer als Stangen.
- Knoblauchzehen: Verstärken die herzhafte Basis und geben dem Braten Charakter. Ein Hauch Knoblauch tut dem Gericht gut, wird aber nicht dominant.
- Kümmel: Unverzichtbar bei Schweinebraten, fördert die Bekömmlichkeit und passt perfekt zum Fleisch.
- Salz und Pfeffer: Für Grundwürze, bestmöglich frisch gemahlen.
- Gemüse- oder Fleischbrühe: Ermöglicht aromatische, tiefe Garflüssigkeit.
- Bier, 250 ml: Gibt den typisch bayerischen Geschmack. Dunkles Bier bringt mehr Röstaromen, helles macht’s milder.
- Biertreber: Sorgt für knusprige, herzhafte Panade, ein Restprodukt aus dem Bierbrauen. Alternativ altbackenes Brot fein zermahlen. Frisch vom lokalen Brauer schmeckt’s am kräftigsten.
- Semmelbrösel: Verfeinern die Knusprigkeit, ein Klassiker für jede Bratenkruste.
- Senf: Rundet aromatisch ab, bringt leichte Schärfe.
- Butter, weich: Verbindet alles, gibt Geschmack und sorgt für zarte Röstaromen.
- Quitten: Das Besondere an diesem Rezept! Fruchtig-herb, mit leichter Frische. Achten Sie auf pralle, duftende Früchte.
- Honig: Lässt die Quitte karamellisieren und balanciert die Säure.
- Apfelsaft: Kommt für fruchtige Fülle dazu.
- Bratenbrühe: Schafft die harmonische Verbindung zwischen Soße und Fleisch.
- Salz & Pfeffer: Für den geschmacklichen Feinschliff.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Fleisch vorbereiten:
- Das Schweinefleisch rundum großzügig mit Salz, Pfeffer und Kümmel einreiben. So zieht sofort Würze ein und die Haut wird später besonders aromatisch.
- Fleisch anbraten:
- Etwas Öl in einem großen Bräter erhitzen. Den Braten von allen Seiten scharf anbraten, bis er schön Farbe nimmt. Danach herausheben. Im verbleibenden Bratfett die Zwiebeln, Karotten, Sellerie und die Knoblauchzehen anrösten, bis alles leicht gebräunt ist und duftet.
- Schmoren:
- Das Fleisch zurück in den Bräter geben. Mit der Brühe und dem Bier auffüllen, so dass der Boden gut bedeckt ist. Bräter mit Deckel verschließen und im vorgeheizten Backofen bei 160 Grad Ober-/Unterhitze zwei bis zweieinhalb Stunden auf mittlerer Schiene schmoren lassen. So entwickelt das Fleisch seine Zartheit.
- Panade auftragen:
- Für die Panade Biertreber, Semmelbrösel, Senf und Butter gründlich vermengen. Nach etwa zwei Stunden Garzeit den Deckel vom Bräter nehmen, die Masse gleichmäßig auf dem Schweinebraten verstreichen und weitere zwanzig bis dreißig Minuten ohne Deckel knusprig überbacken. Dabei die Kruste im Auge behalten, damit sie goldbraun wird.
- Quittensoße zubereiten:
- Während der Braten fertig gart, Quittenwürfel in einer kleinen Pfanne mit Honig anrösten, bis sie leicht caramelisieren. Mit Apfelsaft ablöschen und etwas Bratenbrühe zugeben. Bei offenem Deckel köcheln, bis eine sämige Soße entsteht. Mit Salz und Pfeffer abschmecken, eventuell mehr Brühe zufügen.
- Servieren:
- Den fertigen Braten in Scheiben schneiden und auf vorgewärmte Teller legen. Mit reichlich Quittensoße übergießen und — am besten mit Semmelknödeln oder Sauerkraut — servieren. Besonders reizvoll kommt alles serviert auf einer großen, rustikalen Platte zur Geltung.

Ich liebe besonders die Quitte: Sie gibt etwas Ungewöhnliches und hat schon öfter für erstaunte Komplimente am Tisch gesorgt. Traditionell erinnert mich der Braten an die Sonntage meiner Kindheit, aber die Soße ist ein moderner Aha-Effekt.
Tipps zur Aufbewahrung
Restliches Fleisch am besten abgedeckt im Kühlschrank lagern — hält dort problemlos zwei Tage und bleibt saftig. Die Soße kann separat eingefroren werden und gibt, auch als Zugabe zu anderen Gerichten, ein feines Aroma. Aufgeschnitten in Brotdosen verpackt eignet sich der Braten auch perfekt für‘s Lunch am nächsten Tag.
Zutaten-Alternativen
Biertreber lässt sich gut durch altbackenes Bauernbrot oder Pankomehl ersetzen. Das sorgt ebenfalls für die gewünschte Kruste. Wer keine Quitten findet, nimmt Apfel oder Birne, gern in Kombination für ein harmonisches Aroma. Vegetarisch wird‘s mit Selleriesteak oder Seitan und einer kräftigen Gemüsesauce.
Servierideen
Ideal mit Kartoffel- oder Semmelknödeln, frischem Sauerkraut oder einem winterlichen Feldsalat. Reste kann man auch in Streifen schneiden und zusammen mit der Soße auf Brötchen als Brotzeit servieren. Zu besonderen Anlässen bietet sich hausgebrautes Bier oder ein leichter Weißwein als Begleiter an.
Kultureller Hintergrund
Schweinebraten ist in Bayern fester Bestandteil des Sonntagsessens und wird oft zu familiären Festlichkeiten serviert. Die Panade mit Biertreber repräsentiert die tiefe Verwurzelung der Region mit dem Brauhandwerk. Quitten sind in alten Bauerngärten oft zu finden und zeigen, wie regionale, saisonale Früchte traditionell verarbeitet wurden. Mit jeder Generation wandelt sich das Rezept ein wenig, jedoch bleibt das Grundgerüst stets gleich.
Jahreszeitliche Varianten
Gibt es im Herbst frische Quitten, unbedingt zugreifen — der Geschmack ist einmalig. In den Sommermonaten lassen sich Äpfel oder sogar Mirabellen als fruchtige Soßeneinlage ausprobieren. Winterlicher wird der Braten, wenn man ins Schmorgemüse zusätzlich Pastinaken oder Petersilienwurzel gibt.
Erfolgsgeschichten
Dieses Rezept wurde schon bei mehreren Festen serviert, etwa zu Geburtstagen oder sogar an Weihnachten. Die Biertreber-Kruste ist immer Gesprächsthema am Tisch. Gäste aus dem Ausland erinnern sich laut Rückmeldung vor allem an die besondere Soßenkombination.

Dieses Gericht steht für traditionsreiche Genussmomente, die jeden Festtag aufwerten — und die Erinnerung an ein gelungenes Familienessen bleibt garantiert lange erhalten. Einfach ausprobieren und den bayerischen Braten mit modernem Twist genießen!
Fragen rund um das Rezept
- → Was ist Biertreber und wodurch kann ich ihn ersetzen?
Biertreber ist ein Nebenprodukt beim Bierbrauen, das dem Braten eine besondere Note verleiht. Ist er nicht erhältlich, können Panko oder Semmelbrösel verwendet werden.
- → Kann ich anstelle von Quitte auch anderes Obst verwenden?
Ja, Birne oder Apfel sind eine feine Alternative, wenn keine Quitten verfügbar sind. Sie sorgen ebenfalls für fruchtige Frische.
- → Kann ich den Braten alkoholfrei zubereiten?
Statt Bier kann Brühe oder Malzbier verwendet werden, um auf Alkohol zu verzichten, ohne auf Aroma zu verzichten.
- → Welche Beilagen passen zu diesem Gericht?
Typischerweise schmecken Knödel, Kartoffeln oder Sauerkraut hervorragend zum bayerischen Schweinebraten mit Quittensoße.
- → Wie erreiche ich eine besonders knusprige Kruste?
Die Biertreber-Panade wird am Ende der Garzeit aufgetragen und ohne Deckel überbacken – das sorgt für Röstaromen und Knusprigkeit.