Merken An meinem ersten Morgen in Marrakesch hat mir eine ältere Frau am Straßenrand zugeschaut, wie ich vergeblich versuchte, Msemen vom Blech zu lösen. Sie lachte, griff nach der Butter und zeigte mir mit ihren Händen, wie man den Teig wirklich dünn zieht. Seitdem gehört dieses knusprige, geschichtete Gebäck zu meinen Lieblingsritualen am Wochenende. Der Duft von warmem Öl und Semolina erinnert mich jedes Mal an diese spontane Lektion mitten im Souk.
Ich erinnere mich noch genau an den Sonntag, als ich Msemen für meine Freunde gemacht habe. Einer von ihnen kam aus Casablanca und wurde plötzlich ganz still, als er das erste Stück probierte. Er meinte nur, es rieche wie bei seiner Großmutter. Seitdem backe ich Msemen immer dann, wenn ich Menschen etwas schenken will, das mehr ist als nur Essen.
Ingredients
- Weizenmehl: Die Basis für die elastische Textur, ich bevorzuge Type 405 für besonders zarte Schichten
- Feiner Grieß: Gibt dem Teig diesen typischen Biss und verhindert, dass die Schichten zusammenkleben
- Zucker: Nur eine Prise, um die Hefe anzufüttern und eine ganz dezente Süße zu erzeugen
- Salz: Hebt alle Aromen hervor und gibt dem Teig Struktur
- Warmes Wasser: Sollte handwarm sein, damit die Hefe sich wohlfühlt, aber nicht zu heiß wird
- Instant-Hefe: Optional, aber sie macht den Teig luftiger und lässt ihn beim Braten etwas aufgehen
- Pflanzenöl: Zum Einfetten der Hände und der Arbeitsfläche, damit der Teig nicht klebt
- Butter: Geschmolzen und großzügig verteilt, sie sorgt für den unvergleichlichen Geschmack zwischen den Schichten
- Honig: Warm serviert, am besten flüssig und goldfarben, er verwandelt Msemen in ein Fest
Instructions
- Teig zusammenfügen:
- In einer großen Schüssel Mehl, Grieß, Zucker, Salz und Hefe mischen, dann langsam warmes Wasser einarbeiten, bis ein weicher Teig entsteht. Knete ihn etwa zehn Minuten lang, bis er glatt und elastisch wird, decke ihn ab und lass ihn eine Viertelstunde ruhen.
- Portionieren:
- Teile den Teig in acht gleichgroße Kugeln und öle deine Hände sowie die Arbeitsfläche großzügig ein. So lässt sich der Teig später mühelos ausziehen.
- Ausziehen und falten:
- Nimm eine Teigkugel und ziehe sie mit geölten Fingern zu einem hauchdünnen, fast durchsichtigen Kreis, bestreiche sie mit geschmolzener Butter, streue Grieß darüber und falte die Seiten nacheinander ein, sodass ein Quadrat entsteht. Bei jeder Faltung wieder Butter und Grieß hinzufügen.
- Ruhen lassen:
- Wiederhole den Vorgang mit den restlichen Teigkugeln und lass die gefalteten Quadrate fünf Minuten entspannen. Diese kurze Pause macht sie geschmeidiger beim Ausrollen.
- Vorbereiten zum Braten:
- Erhitze eine beschichtete Pfanne bei mittlerer Hitze und pinsele sie leicht mit Öl ein, dann drücke jedes Quadrat vorsichtig auf etwa einen halben Zentimeter Dicke flach. Pass auf, dass die Schichten nicht reißen.
- Goldbraun braten:
- Brate jedes Msemen zwei bis drei Minuten pro Seite, bis es goldbraun und knusprig ist, füge bei Bedarf mehr Öl hinzu. Du wirst hören, wie es in der Pfanne knistert.
- Servieren:
- Nimm die fertigen Msemen aus der Pfanne, träufle sofort warmen Honig darüber und genieße sie, solange sie noch heiß sind. Der Kontrast zwischen knusprig und süß ist einfach perfekt.
Merken Einmal habe ich Msemen an einem verregneten Nachmittag gebacken, nur für mich allein. Ich saß dann am Fenster, beobachtete die Tropfen und tauchte jedes warme Stück in Honig. In diesem Moment wurde mir klar, dass gutes Essen nicht immer eine Gesellschaft braucht, manchmal reicht es, sich selbst zu beschenken.
Serving Suggestions
Msemen schmeckt am besten frisch aus der Pfanne, wenn die Schichten noch dampfen und der Honig langsam in die Ritzen läuft. Manche lieben es mit Amlou, einer marokkanischen Mandel-Honig-Creme, andere mit hausgemachter Konfitüre oder einfach nur mit gesalzener Butter. Ich persönlich trinke dazu immer einen starken Minztee, der die Süße ausbalanciert.
Storage and Reheating
Falls du Reste hast, bewahre sie in einem luftdichten Behälter im Kühlschrank auf, sie halten sich etwa zwei Tage. Zum Aufwärmen kannst du sie entweder in einer trockenen Pfanne kurz anrösten oder im Toaster knusprig machen. Vermeide die Mikrowelle, sonst werden sie weich und verlieren ihren Charakter.
Variations and Ideas
Manchmal gebe ich eine Prise Zimt in den Teig, das verleiht dem Msemen eine warme, fast weihnachtliche Note. Ein paar Tropfen Orangenblütenwasser machen den Duft noch betörender. Wenn du es herzhaft magst, kannst du die Honigschicht auch durch Frischkäse oder Labne ersetzen und frische Kräuter darüberstreuen.
- Experimentiere mit verschiedenen Honigsorten, jede bringt ihre eigene Persönlichkeit mit
- Für eine vegane Version ersetze die Butter einfach durch pflanzliche Margarine
- Wenn du Zeit hast, lass den Teig über Nacht im Kühlschrank ruhen, das intensiviert den Geschmack
Merken Msemen ist mehr als nur ein Rezept, es ist eine Geste der Geduld und der Hingabe. Jedes Mal, wenn ich den Teig ausziehe, spüre ich die Verbindung zu den Händen, die das vor mir getan haben.
Fragen rund um das Rezept
- → Wie wird der Teig für Msemen zubereitet?
Der Teig besteht aus Mehl, feinem Grieß, Zucker, Salz und warmem Wasser. Optional wird etwas Hefe hinzugefügt für eine leichtere Textur. Nach dem Kneten ruht er 15 Minuten, bevor er in Portionen geteilt wird.
- → Wie formt man die typischen Schichten des Gebäcks?
Jede Teigportion wird dünn ausgezogen, mit Butter bestrichen und mit Grieß bestreut. Anschließend wird der Teig zu einem Quadrat gefaltet, während jede Falte erneut mit Butter und Grieß behandelt wird, um die Schichtung zu erzeugen.
- → Welche Pfanne eignet sich am besten zum Braten?
Eine beschichtete Pfanne oder Grillpfanne mit mittlerer Hitze sorgt für gleichmäßiges Bräunen und verhindert Anhaften, wodurch die goldbraune, knusprige Oberfläche entsteht.
- → Wie wird Msemen serviert?
Das Gebäck wird warm serviert und traditionell großzügig mit Honig beträufelt. Alternativ passen auch Mandel-Honig-Aufstrich oder Marmelade hervorragend dazu.
- → Kann man den Geschmack variieren?
Ja, für eine besondere Note kann man dem Teig Zimt oder Orangenblütenwasser hinzufügen, was ein duftendes Aroma verleiht.