
Dieses Kletzenbrot au Chocolat mit Blutorangenzeste ist die feine, fruchtige Variante des österreichischen Klassikers, wie ihn meine Großmutter immer zum Jahresausklang gebacken hat. Feigen und Birnen, Orange und dunkle Schokolade – mit jeder Scheibe feiert man den winterlichen Genuss. Der Teig bleibt unglaublich saftig, der Zitrusduft verströmt pure Festtagsstimmung und passt perfekt zu einem kräftigen Kaffee oder Glühwein.
Zutaten
- Getrocknete Feigen: grob gehackt, sie bringen mild-süße Fülle und Feuchtigkeit hinein
- Getrocknete Birnen: sie machen den Geschmack rund und sorgen für eine feine Struktur
- Kandierte Orangenschale: in Würfeln, bringt fruchtige Bitternoten und Aroma, bitte Bioqualität bevorzugen
- Rosinen: für zartes Fruchtaroma und natürliche Süße
- Frisch gepresster Blutorangensaft: die Infusion sorgt für Saftigkeit und intensive Orangennote, möglichst aromatische Früchte wählen
- Blutorangenzeste: gibt ätherische Öle und das gewisse Etwas, am besten fein abreiben
- Roggenmehl: schafft den traditionellen, nussigen Charakter, frisch gemahlenes Mehl gibt besseren Geschmack
- Trockenhefe: für lockere Textur, Haltbarkeitsdatum prüfen für optimale Wirkung
- Brauner Zucker: hebt die Fruchtnoten und hält die Krume weich
- Salz: verstärkt Aromen und sorgt für Balance, jodiertes Salz gibt neutralen Geschmack
- Zimt und gemahlene Nelken: verleihen dezente Wärme, unbedingt frisch mahlen für mehr Aroma
- Gehackte Mandeln: bringen Biss und nussige Tiefe, sie dürfen leicht geröstet sein
- Zartbitter-Schokostücke: geben in jedem Bissen Schmelz und ein raffiniertes Finale, Qualitätsschokolade wählen mit mindestens 60 Prozent Kakao
- Backkakao: für Extra-Schokoladenaroma, ungesüßt verwenden
- Puderzucker: zum Bestäuben als feiner Abschluss auf dem erkalteten Brot
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Fruchtinfusion:
- Die gehackten Feigen zusammen mit Birnen, Rosinen und kandierter Orangenschale in eine große Schüssel geben. Den heißen Blutorangensaft sowie die fein abgeriebene Zeste dazugeben. Alles gut mischen und mindestens eine Stunde saftig durchziehen lassen.
- Vorteig ansetzen:
- Die Trockenhefe in lauwarmem Wasser mit einer kleinen Menge Zucker verrühren. Etwa zehn Minuten ruhen lassen, bis es fein schäumt. Das garantiert eine luftige Krume.
- Teig mischen:
- Roggenmehl mit braunem Zucker, Salz, Zimt und gemahlenen Nelken in einer großen Rührschüssel vermengen. Anschließend den fertigen Vorteig plus das restliche lauwarme Wasser zugeben. Mit der Hand oder einer Küchenmaschine kräftig zu einem elastischen Teig verarbeiten. Etwa fünf bis acht Minuten kneten.
- Frucht und Schokolade einarbeiten:
- Die marinierten Früchte leicht abtropfen lassen. Nun zusammen mit gehackten Mandeln, Schokostückchen und Backkakao unter den Brotteig kneten. Bis alles homogen verteilt und der Teig nicht mehr klebt.
- Brot formen und gehen lassen:
- Den Teig zu einem kompakten ovalen Laib formen. Auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Mit einem Küchentuch abdecken und an einem warmen Ort etwa fünfundvierzig Minuten gehen lassen. Das Brot soll sich leicht vergrößern.
- Backen:
- Den Ofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Das Kletzenbrot circa 55 bis 60 Minuten auf mittlerer Schiene backen. Es ist fertig, wenn es duftet und sich beim Klopfen hohl anhört.
- Abkühlen und Vollendung:
- Das fertige Brot unbedingt komplett auskühlen lassen. Danach mit reichlich Puderzucker bestäuben und in dicke Scheiben schneiden.

Wissenswert
Reich an Ballaststoffen durch Roggen und Trockenfrüchte. Das Brot bleibt tagelang saftig und aromatisch. Vegetarisch und festtagstauglich, auch als Geschenk. Mein persönliches Highlight sind die Schokostückchen – sie schmelzen im Ofen und verbinden sich perfekt mit der Fruchtsäure. An Weihnachten war es Tradition, dieses Brot warm aus dem Ofen zu teilen und mit Kinderpunsch zu genießen – das ist für mich pure Geborgenheit.
Lagerung und Haltbarkeit
Gut ausgekühlt hält sich das Kletzenbrot locker eine Woche in Pergamentpapier eingeschlagen, am besten in einer Blechdose. Nach zwei Tagen ist das Aroma sogar noch intensiver und das Brot besonders mürbe. Reste lassen sich auch wunderbar portioniert einfrieren und bei Zimmertemperatur langsam auftauen.
Mögliche Variationen
Anstelle der Mandeln passen auch Haselnüsse, Walnüsse oder Pekannüsse wunderbar rein. Wer keine Blutorange hat, kann auch eine herkömmliche Orange nehmen – die Kombi mit Limettenzeste gibt eine aufregende Frische. Für eine glutenfreie Variante lässt sich statt Roggenmehl auch eine Mischung mit Buchweizenmehl probieren, aber die Textur wird rustikaler.

Ideen zum Servieren
Ich mag das Kletzenbrot am liebsten dick mit Butter bestrichen oder mit einem Klecks Mascarpone als Dessert zum Kaffee. Es ist auch ein Hit als Beilage zu kräftigem Bergkäse oder einer winterlichen Käseplatte. Für Gäste schneide ich kleine Würfel und serviere sie als festliche Häppchen auf einem Holzbrett.
Kulturelle Einordnung
Das Kletzenbrot kommt ursprünglich aus den Alpen und wurde vor allem zu Weihnachten gebacken, damit Trockenfrüchte und Nüsse über den Winter reichten. Mit Schokolade und Blutorange wird dieses Rezept modern und hebt die klassische Kombination ganz besonders hervor. Für mich ist dieses Brot ein Stück Österreich mit einem Hauch französischer Raffinesse.
FAQ zu den Rezepten
- → Wie lange ist Kletzenbrot haltbar?
Gut verpackt bleibt das Brot mehrere Tage frisch und die Aromen werden intensiver.
- → Kann ich andere Nüsse verwenden?
Ja, Mandeln lassen sich problemlos durch Haselnüsse oder Pekannüsse ersetzen.
- → Passt das Gebäck auch zu Käse?
Kletzenbrot harmoniert hervorragend mit würzigem Käse und cremigem Mascarpone.
- → Welche Alternativen gibt es zu getrockneten Feigen?
Getrocknete Datteln oder Aprikosen sorgen ebenfalls für eine süß-fruchtige Note.
- → Wie gelingt die saftige Textur?
Die Früchte ausreichend einweichen und das Brot nicht zu heiß backen – so bleibt es innen feucht.