
Christstollen ist in unserer Familie das ultimative Weihnachtsgebäck und lässt jedes Jahr die Küche in den Duft von Mandeln und kandierten Früchten tauchen. Dieses über Generationen gepflegte Rezept zaubert echtes Festtagsgefühl auf den Tisch und ist das Highlight bei jedem Adventskaffee.
Ich erinnere mich noch, wie ich an frostigen Dezembermorgen den ersten Stollenduft aus dem Ofen schnupperte – inzwischen ist es fast Tradition, dass wir ihn gemeinsam verzieren und vernaschen.
Zutaten
- Weizenmehl Typ 405: Gibt dem Stollen seine zarte Krume, greife zu einwandfreiem Mehl ohne Klümpchen
- Frische Hefe: Sorgt für lockere Konsistenz, am besten in Würfelform direkt vom Bäcker
- Milch: Lauwarm verwenden für ein geschmeidiges Hefeteiggefühl
- Butter: Kann ruhig eine gute Prise Salz enthalten, das verstärkt das Aroma
- Zucker: Klassisch für die feine Süße, brauner Zucker sorgt für leicht karamelligen Ton
- Marzipanrohmasse: Saftig und aromatisch aus dem Kühlregal – je höher der Mandelanteil desto besser
- Kandierte Früchte: Orangeat und Zitronat bringen fruchtige Frische und festliche Farbe
- Mandeln: Ganze Mandeln, grob gehackt geben knackigen Biss
- Rum: Zieht in die Trockenfrüchte ein und macht sie wunderbar aromatisch
- Rosinen und Sultaninen: Gut waschen und mit Rum einlegen
- Abgeriebene Schale von Zitrone und Orange: Nur unbehandelte Bio-Schalen verwenden
- Puderzucker: Für die traditionelle Schneeschicht
- Vanillemark: Gibt eine warme Tiefe, am besten frisch aus der Schote
- Eine Prise Zimt und Muskat: Rundet das Weihnachtsaroma ab
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Teigansatz bereiten:
- Vermische die Hefe mit etwas lauwarmer Milch und einem Teelöffel Zucker. Rühre glatt und lass es zehn Minuten stehen bis die Oberfläche schäumt. Dadurch wird die Hefe aktiviert und dein Stollen geht später gut auf.
- Grundteig kneten:
- Siebe das Mehl in eine Schüssel. Gib die abgekühlte Hefe, restliche Milch, Zucker, zimmerwarme Butter, abgeriebene Zitrusschalen, das Mark der Vanilleschote, sowie Muskat und Zimt dazu. Knete alles mindestens zehn Minuten gründlich bis ein elastischer Teig entsteht der sich von den Händen löst.
- Früchte vorbereiten:
- Weiche Rosinen und klein gewürfeltes Zitronat und Orangeat bereits am Vorabend in Rum ein. Die Masse wird unter den Teig gehoben damit die Früchte gleichmäßig verteilt bleiben und nicht austrocknen.
- Teig ruhen lassen:
- Decke den Teig mit einem Tuch ab und lasse ihn an einem warmen Platz mindestens eine Stunde gehen. Er sollte sein Volumen deutlich vergrößern das sorgt für lockere Struktur.
- Mandeln und Früchte einarbeiten:
- Hebe Mandeln und Rumfrüchte sanft aber gleichmäßig unter den gegangenen Teig. Lasse dir dabei Zeit damit alles gut verteilt ist.
- Stollen formen:
- Teile den Teig in zwei Portionen und wickle optional eine Rolle Marzipan in die Mitte. Forme den typischen Stollenbogen indem du einen Rand leicht umklappst. So erhält dein Stollen die klassische Optik.
- Backen:
- Lege die Stollen auf ein mit Backpapier belegtes Blech und lasse sie nochmals zwanzig Minuten gehen. Backe bei 180 Grad Ober- und Unterhitze etwa vierzig bis fünfzig Minuten bis die Oberfläche goldbraun glänzt und beim Klopfen hohl klingt.
- Buttern und Bestäuben:
- Bestreiche die noch heißen Stollen großzügig mit zerlassener Butter. Wälze sie sofort in einer dicken Schicht Puderzucker. Die Butter schützt die Kruste und gibt dem Stollen sein typisches Aroma und Haltbarkeit.
- Lagern und Reifen lassen:
- Wickle die vollständig ausgekühlten Stollen fest in Butterbrotpapier und Alufolie. Lagere sie an einem kühlen und trockenen Ort damit sie mindestens eine Woche durchziehen und ihr volles Aroma entwickeln.

Mein absolutes Lieblingsdetail ist das Marzipan in der Mitte das bei jedem Anschnitt für leuchtende Augen sorgt. Besonders gerührt war ich als meine Oma mir zum ersten Mal ihr altes handgeschriebenes Stollenrezept schenkte – es gehört jetzt jedes Weihnachten dazu.
Aufbewahrungstipps
Christstollen behält sein Aroma am besten wenn er gut eingewickelt in Papier und Folie an einem kühlen Ort lagert. Luftdicht verpackt bleibt er bis zu vier Wochen frisch. Für längere Lagerung eignet sich die Tiefkühltruhe hervorragend – einfach in Portionsstücke schneiden und einzeln einfrieren.
Zutaten-Alternativen
Wer kein Orangeat mag kann getrocknete Aprikosen fein würfeln. Statt Marzipan lassen sich auch gehackte Haselnüsse für eine nussigere Variante einarbeiten. Vegetarier können Butter einfach durch vegane Margarine ersetzen – der Geschmack bleibt trotzdem reichhaltig.
Servierideen
Klassisch wird der Christstollen dünn aufgeschnitten und mit einer Tasse Tee oder Glühwein gereicht. Besonders festlich wirkt er mit einer Schicht extra Puderzucker und kandierten Kirschen. Für ein Frühstück an Weihnachten schmeckt er leicht getoastet und mit etwas Butter bestrichen.
Kulturelle Bedeutung
Der Christstollen stammt ursprünglich aus Sachsen und ist seit Jahrhunderten ein Symbol für Wohlstand und Freude zur Weihnachtszeit. Seine Form erinnert an das gewickelte Christkind die Gewürze und Trockenfrüchte waren früher Zeichen von Luxus und Festlichkeit.
Jahreszeitliche Abwandlungen
Du kannst je nach Saison sogar Cranberrys oder getrocknete Feigen verwenden. Im Sommer benutze ich gerne Zitronenschale für einen frischeren Geschmack. Im Spätherbst passt auch ein Hauch Lebkuchengewürz hervorragend.

Wer den Stollen einmal probiert hat, möchte ihn jedes Jahr wieder backen. Genieße die Mischung aus Tradition und feinem Geschmack!
Fragen rund um das Rezept
- → Welche Früchte werden im Christstollen verwendet?
Meist werden Rosinen, Zitronat und Orangeat verwendet. Man kann auch weitere kandierte Früchte ergänzen.
- → Wie bewahrt man Christstollen am besten auf?
Christstollen sollte luftdicht verpackt und kühl gelagert werden, damit er saftig bleibt und gut durchzieht.
- → Wann ist der Christstollen am aromatischsten?
Nach wenigen Tagen Lagerung entwickeln sich die Aromen optimal und der Teig wird noch saftiger.
- → Kann der Christstollen ohne Mandeln gebacken werden?
Ja, Mandeln können weggelassen oder durch gehackte Nüsse ersetzt werden, je nach Geschmack.
- → Womit wird der Christstollen traditionell bestäubt?
Nach dem Backen wird er klassisch mit Puderzucker bestäubt.